Romanischer Löwe
Vergessener Wächter!
In der heutigen Sigmund-Haffner-Gasse, die zwischen Getreidegasse und Franziskanerkirche verläuft, befindet sich ein ehemaliger Adelspalast (heute Hausnummer 16), der immer noch den Namen „Langenhof“ trägt.
In der Hofzufahrt des Südportales befindet sich, gegenüber von einem marmornen Wandbrunnen aus dem 17. Jahrhundert, unser heutiger Schatz, ein romanischer Löwe.
Vermutlich war diese Skulptur, die auf die Mitte des 12. Jahrhunderts datiert wird, eine Wächterfigur zum Eingang des Vorgängerbaus des heutigen Doms. Der so genannte „Konradinische Dom“ von Salzburg wurde 1177 geweiht und galt damals als größte Basilika nördlich der Alpen. Nach einem Brand im Dezember 1598 wurde dieser durch Regen und Schnee zum Totalschaden und einige Jahre später abgerissen.
Der romanische Löwe ist eines der wenigen erhaltenen Stücke dieses Bauwerks. Die Pranken des Tieres ruhen auf einer steinernen Platte, die als Meister der Skulptur einen „Bruder Betram“ nennt. Bis auf eine Beschädigung über dem linken Auge ist das Tier in außergewöhnlich gutem Erhaltungszustand, besonders auffällig ist die prächtige, gelockte Mähne.